30. Sept 2024

Sächsischer Fleischrindtag goes Brandenburg

Zumindest bezüglich des Exkursionsbetriebes passte die Schlagzeile „Sächsischer Fleischrindtag goes Brandenburg“ vollkommen! Bezüglich des traditionellen Vortragsteiles trafen sich knapp 70 interessierte Fleischrinderzüchter und -halter am Samstag, den 28.09.2024 aber zuerst im Lehr- und Versuchsgut im sächsischen Köllitsch. 

Nach der Begrüßung durch Stephan Ebschke als Tierwohlreferent des SMEKUL widmete sich Frau Dr. Henriette Richter als praktische Tierärztin und passionierte Fleischrinderzüchterin dem Thema Geburtsvor- und Nachbereitung bei Mutterkühen. In Ihrem kurzweiligen Vortrag kam selbstverständlich auch die aktuelle Blauzungen-Virus Situation zur Sprache. Hierzu informierte auch Frau Dr. Mandy Schmidt von der Sächsischen Tierseuchenkasse bevor sie zum eigentlichen Thema Wild- und Rinderseuche kam. Abschließend referierten Franziska Deißing und Doreen Nitsche, beide LfULG, zum Thema Digitale Helfer im Stall: „Smart Farming“ für das Management von Rindern. Ihr besonderer Bezug galt hierbei den Möglichkeiten und Grenzen bei Weidehaltung. Hierzu hatten sie auch eine kleine „Technik-Ausstellung“ aufgebaut, welche sich viele Teilnehmer vor der Mittagspause noch genauer erklären ließen.

Nach der Mittagspause ging es dann wie schon gesagt über die sächsische Grenze zur Agrarhof Alte Wiesen GmbH. Am Treffpunkt in der Nähe des größten Weidekomplexes angekommen, empfing Gerwin Hinrich als Geschäftsführer der Agrarhof Alte Wiesen GmbH die Teilnehmer der Exkursion und stellte den Betrieb bzw. den Gesamtbetrieb vor. In der Agrarhof Alte Wiesen GmbH werden insgesamt knapp 400 Mutterkühe ganzjährig auf der Weide gehalten. Herzstück der Mutterkuhherden ist eine Herdbuchherde von 50 Aberdeen Angus-Kühen plus Nachzucht. Diese werden seit Anfang der 90er Jahre beim Sächsischen Rinderzuchtverband im Herdbuch geführt, was auch den starken Bezug zu Sachsen erklärt. Gerwin Hinrich besucht auch deswegen viele MASTERRIND-Veranstaltungen in Sachsen und ist deswegen auch vielen Teilnehmern des Fleischrindtages gut bekannt. Die restlichen Mutterkühe bilden Gebrauchsherden auf Angus und Fleckvieh-Simmental Basis. Neben den Nachzuchten zur Remontierung wird in der eigenen Bullenmast auch ein Teil der männlichen Absetzer selbst ausgemästet.

Der überwiegende Teil der hauptsächlich in klassischer Frühjahrskalbung geborenen Absetzer wird aber im Spätherbst verkauft. Bei der Herdenbesichtigung hielt die Autokolonne an einer Angus-basierten Kreuzungsherde und den beiden Herdbuchherden. Hier erläuterte Herr Hinrich nicht nur seine Zuchtphilosophie, sondern auch die Wirtschaftsweisen im Betrieb anschaulich. Bei bestem Herbstwetter endetet der „Ausflug“ nach Brandenburg mit Kaffee und Kuchen auf der Weide.

Unser herzlicher Dank gilt neben allen Teilnehmern für Ihr Interesse vor allem den Referenten und dem gastgebenden Betrieb.