13. Juli 2025
Strahlende Gesichter und hervorragende Vorführleistungen!
Bundesjungzüchterwettbewerb Fleischrinder in Tarmstedt
Graue Polos mit einer ganz besonderen Aufschrift: „Startklar für die große Bühne“. Daran erkennt man die MASTERRIND-Jungzüchter und Jungzüchterinnen am Samstagmorgen, den 12. Juli 2025 im kleinen Tierschauring auf der Tarmstedter Ausstellung. Sie stehen gemeinsam mit vielen weiteren Jungzüchtern aus ganz Deutschland Seite an Seite und lauschen den Worten von Jannik Kastens, der im Rahmen des Bundesjungzüchterwettbewerb Fleischrind gemeinsam mit Timo Heimsoth erklärt, wie die Tierbeurteilung einer Limousin-Färse funktioniert. Und damit ist auch schon der Startschuss für den besonderen Wettbewerb, der dieses Mal im MASTERRIND-Gebiet stattfindet, gefallen. Nach der Tierbeurteilung geht es direkt in die nächste Disziplin über: Das rangieren von vier Charolais Rindern steht an. Auch hier gibt es wieder Hilfestellung von Jannik Kastens, der erklärt, was zu tun ist. Hoch konzentriert meistern alle Jungzüchter/innen auch diese Aufgabe hervorragend. Die beiden Disziplinen werden gemeinsam mit dem Vorführwettbewerb am Folgetag gewertet.
Der Vorführwettbewerb startet mit großer Vorfreude am Samstagmorgen. Heute in schicken weißen Polos stehen alle Jungzüchterinnen und Jungzüchter gemeinsam für ein Gruppenfoto im Ring. Auf die Frage, ob alle startklar sind, kam ein lautes und einstimmiges „JA!“ und somit konnte es losgehen.
Jungzüchter "jung"
Die jüngste Gruppe der Klasse jung startete im Ring. Gleich vier Kälber wurden der Richterin Friederike Nagel und dem Richter Clemens Braschos vorgeführt. Die erste 1a-Platzierung konnte direkt eine Jungzüchterin aus dem MASTERRIND-Gebiet einfahren: Lisa Marleen Bunke aus Essel mit ihrem Wagyu-Kalb. Der 1b-Platz ging an Jamie Thielecke mit seinem Rind Schatzi.
In der zweiten Gruppe steht Anina Carl aus Wunstorf mit ihrem Hereford Rind Caro auf 1a. Sie hat sehr aufmerksam vorgeführt und die Kommandos der Richter prompt umgesetzt sowie hervorragend aufgestellt. Auf 1b wurde Emma Borchardt mit dem Rind Xavi rangiert. Auch sie zeigte eine hervorragende Vorführleistung, hat gut aufgestellt und zeigte eine schöne Präsenz im Ring.
Die dritte Gruppe folgte direkt. Hier konnte Amy-Lucia-Marie von Horsten mit FHZ Valentino das Rennen für sich gewinnen. Sie hat immer die Ruhe bewahrt und ihr Charolaisrind gut aufgestellt. Auf 1b landete Katharina Meyering aus Ankum mit ihrer Highlandfärse. Sie hat durch die Hörner ihres Tiers etwas anders vorgeführt, aber dies sehr gut gelöst und somit eine sehr gute Leistung gezeigt.
In der vierten Gruppe wurde ein Charolaiskalb ganz vorne aufgestellt. Den Vorführer kennt man schon aus dem Jungzüchter Trainingslager, denn es handelt sich um Johann Ahrens aus Soltau mit seiner Elisa. Er hatte die Kommandos der Richter am besten umgesetzt, passend aufgestellt und sehr gut umgestellt. Hervorragend! Auf 1b landete Lea Klein aus Frieshagen mit ihrem Fleckviehkuh FHB Akazie. Sie hatte ihre Kuh sehr gut im Griff und hat beim Aufstellen sehr gut die Position gehalten.
Und schon geht es in der vorletzten Gruppe der Klasse jung um die Platzierungen. Paul Meyer aus Walsrode mit seiner Myrte, einem Angusrind bekam den 1a-Sieg. Er stellte sehr ruhig auf, hat die Richter nie aus den Augen verloren. So zeigte er eine wirklich sehr gute Vorführleistung. Der 1b-Platz ging an Lara Carl aus Wunstorf mit ihrer Caro, einem Herefordrind. Sie zeigte eine wirklich gute Vorführleistung, da die Gruppe aber so stark war, reichte es aber nur für 1b.
In der letzten Gruppe der Klasse jung gab Catharina Ahrens aus Soltau alles und sicherte sich 1a. Sie hat sehr stark mit ihrem Charolaisrind Eddyth gearbeitet und alle Kommandos passend umgesetzt. 1b sicherte sich Theo Pfeiffer aus Seelze mit seinem Highlandrind. Auch hier konnte das Publikum eine hervorragende Vorführleistung bestaunen. Super!
Wer schon einmal bei einem Jungzüchterwettbewerb zugeschaut hat, weiß, was jetzt kommt: Alle 1a-platzierten der Klasse jung laufen noch einmal im Ring und es wird der oder die Sieger/in jung auserkoren. Keine leichte Entscheidung und so kreisten Tiere und Richter eine ganze Weile, bis eine Entscheidung gefällt wurde.
Die Tiere sind aufgestellt und Friederike Nagel tippt unter rythmischem Klatschen des Publikums zunächst den Reservesieger an. Es ist Paul Meyer mit seinem Angus Myrte aus Walsrode! Und weiter geht’s: Mit schnellem Gang lief die Richterin direkt weiter zu einer noch sehr jungen Teilnehmerin: Lisa Marleen Bunke ist Siegerin jung! Das musste direkt gebührend gefeiert werden und so rannten ihre Freunde sowie ihre Trainerin in den Ring, um ihr zu gratulieren. So viele Emotionen!
Weiter geht es mit der Klasse "mittel"
Die Siegerauswahl der Gruppe 7 lautete: zweimal Angus und somit landete Mia Drägestein aus Hohnstorf mit ihrer Grazie auf 1a. Bei dem sehr harmonischen Gespann hat wirklich alles funktioniert. Die 1b-Platzierung fuhren Hannes Narjes aus Faßberg und Crissy ein. Er hatte die Richter sehr gut im Blick und leistete eine sehr gute Vorführleistung. Nur um Nuancen verpasste er 1a.
In Gruppe 8 gab es eine ganz klare Spitze: Romy Ernst aus Gardelegen mit ihrem roten Höhenvieh Doris. Zwar hatte sie nicht das einfachste Rind, aber dennoch strahlte sie Freude aus und führte einfach am besten vor, das war nicht zu übersehen. Sie hat zudem sehr gut aufgestellt und den Richtern nie den Rücken gezeigt. Der Platz 1b ging nur um Nuancen zu 1c an Fero Klein aus Winzlar. Seine Limousinfärse Omine und er zeigten ebenfalls eine sehr gute Vorführleistung. Am Ende war es seine Ruhe, die er auf sein Tier übertragen konnte und ihm somit die Platzierung sicherte.
Die neunte Gruppe zeigte sich sehr professionell und so dauerte das Aufstellen etwas länger. Nachdem noch einmal umgestellt wurde, stand Cedric Phil Frenzel aus Ilmtal mit seiner Anguskuh Ida an der Spitze aus 1a. Auf 1b rangierte die Herefordfärse Adelheid mit Vorführerin Alina Sterzenbach aus Werneuchen. Auch sie zeigte eine hervorragende Vorführleistung.
Gruppe 10 war an der Reihe und es kristallisierte sich heraus: Oskar Mattis Homeier aus Hespe mit seiner Limousinfärse steht auf 1a. Er zeigte die meiste Ruhe und stellte sehr gut auf. Dabei hatte er stets ein Auge bei den Richtern und eines bei seinem Tier. 1b-platziert wurde Elina Simon aus Angermünde mit ihrem Herefordrind Sahara vom Heidegrund. Sie hatte zwar ein sehr unruhiges Tier, hatte es aber dennoch hervorragend unter Kontrolle und behielt immer die Ruhe. Nur aufgrund ihres besseren Vorstellens rangierte sie etwas besser als der 1c-platzierte Marten Bockelmann.
In der Gruppe 11 konnte das Angusrind Quinte von Gesa Schneidereit aus Hennstedt die 1a-Platzierung für sich gewinnen. Sie zeigte wirklich eine Spitzenleistung, so Richter Braschos. Die 1b-Platzierung sicherte sich Sören Holzmann aus Essel mit Limousinrind Betty. Er zeigte eine besonders ruhige Vorführleistung und wurde somit verdient vor der 1c-Platzierung rangiert.
Die letzte Gruppe der Klasse Mittel machte es den Richtern sichtlich nicht einfach. Sie kreisten und kreisten während den Richtern die Köpfe rauchten. Nun wurde aber endlich aufgestellt. Vorne laufen Grund-Zwillinge mit ihren White Galloways: 1a geht an Anna Grund mit Parabel von Bebensee aus Bebensee. Sie hatte zwar das etwas unruhigere Tier, hat es aber super gemanaged, sodass es entspannter wurde. Ihr aufstellen war hervorragend und darüber hinaus agierte sie vorausschauend, was ihr einen Vorteil erbrachte. Auf 1b landete Fritzi Grund, ebenfalls aus Bebensee mit Valencia vom Bebensee. Sie zeigte eine gute Vorführleistung und konnte sich dadurch von vom Platz 1c absetzen, dass sie sich den Richtern besser zugewendet hat.
Die Siegerauswahl der Klasse Mittel stand an. Im Ring liefen auch hier alle 1a-Platzierten Teilnehmenden um den Sieg. Ein Tiertausch musste her, um auch die feinen Nuancen herauszuarbeiten, in denen sich die Vorführenden unterschieden. Dann wurde aufgestellt. Das Publikum gab beim Applaus wieder alles und Richter Clemens Braschos schritt zur Tat. Der verdiente Sieg ging an das eingespielte Team Anna Grund und Parabel vom Bebensee. Jetzt musste nur der Reservesieg ausgelobt werden. Dieser ging an Cedric Phil Frenzel, herzlichen Glückwunsch!
Den Schluss macht die Klasse "alt"
Die letzte Klasse mit den „alten“ Jungzüchtern folgte direkt. Im Ring kreisten die ersten Teilnehmenden, welche alle aus dem MASTERRIND-Zuchtgebiet stammen, hoch professionell. Die Gruppe 13 konnte Romy Hacke aus Uelzen mit ihrem Welsh Black Rind Pandora für sich entscheiden. Sie war bis zum Schluss hochkonzentriert und zeigte eine super Leistung, so Richterin Nagel. Auf 1b landete Dana Holm aus Worpswede mit ihrem schwarzen Highlandrind Alicia. Sie sicherte sich diese Platzierung durch ihr flüssigeres Vorführtempo und ihrem besseren Aufstellen.
In der Gruppe 14 liefen die Rassen Fleckvieh, Wagyu, Limousin und Blonde d’Aquitaine – ebenfalls alle MASTERRIND. Clemens Braschos stellte klar: Das war bisher eine der knappsten Entscheidungen zwischen 1a und 1b. Nur im Aufstellen stellten sich Kleinigkeiten heraus, die den Ausschlag gaben. So landete Julia Tölke aus Nordstemmen mit ihrer Limousinfärse Ramina auf 1a und Sophie Bittner auf 1b.
Die Gruppe 15 entschied Lenya Sophie Luise Nagel aus Frohburg mit ihrem Fleckviehrind NW Leni für sich. Die beiden zeigten sich als super Gespann. Die Vorführerin hat alle Kommandos super umgesetzt und war dabei zwar ruhig, aber nicht zu ruhig. Die 1b-Platzierung sicherte sich Willie Bruns aus Stadthagen mit seiner Limousinfärse Lille. Er legte eine TOP Vorführleistung an den Tag. Allerdings hätte er im Tempo noch etwas spritziger sein können, weshalb er auf dem 1b-Platz landete.
In der nächsten Gruppe, 16, zeigte ein Vorführer eine besonders runde Vorführleistung und damit ging 1a an Malte Bruns aus Stadthagen mit seiner Limousinfärse Senas. Auf die 1b-Platzierung konnte Victoria Burchardt mit Welsh Black FB Kalie einfahren. Sie hatte ein sehr gutes Vorführtempo und versuchte immer wieder mit kühlem Kopf ihr Tier unter Kontrolle zu behalten.
Von Anfang an haben sich zwei Teilnehmende der Gruppe 17 duelliert. Beide haben den Richtern eine sehr gute Vorführleistung gezeigt und nur durch das minimal bessere Aufstellen und der sehr gute Augenkontakt zu den Richtern konnte sich Kim Witych aus der Altmark mit ihrer Fleckviehfärse Shania an der Spitze festsetzen. So bekam Maurice Klimek aus Ritterhude mit Karamell, einem Charolaisrind, die 1b-Platzierung.
In der vorletzten Gruppe konnte das Angusrind Isa zusammen mit ihrer Vorführerin Vanessa Friedel aus Stadtroda den 1a-Platz für sich entscheiden. Am Ende war sie es, die zügigier aufstelle und somit vor 1b, Tereza Heinl aus Hepstedt mit ihrem Wagyu Suki. Da sie das etwas einfachere Tier hatte, setzte sich vor der 1c-Platzierung Marieke Wittje mit ihrem Highland Emma durch.
Die letzte Gruppe stellte schnell einen Sieger heraus, aber zunächst gab es einen Applaus für die hervorragende Vorführleistung. Jannik Döhne aus Wolfhagen mit dem Charolaisrind Dakota überzeugte mit seinem ruhigen, entspannten Vorführen. Er hat auf alles Wichtige geachtet und somit als bestes Gesamtpaket einen klaren Sieg eingefahren. Ihm folgte knapp dahinter Johann Hülsmann aus Visbeck mit seinem Charolaisrind Inka. Auch er führte entspannt, aber entschlossen vor und hat immer prompt aufgestellt. Eine sehr gute Vorführleistung.
Die Siegerauswahl der Klasse Alt kann somit starten. Es muss wieder ein Tiertausch her, denn auch diese Auswahl sieht nach einem knappen Rennen aus. Ist das Publikum noch einmal bereit, die Spannung mit ihrem Applaus aufrecht zu erhalten? Auf jeden Fall! Und somit setzt sich Richterin Friederike Nagel in Aktion. Durch eine wirklich, perfekte Vorführleistung bei der alles stimmte, konnte Vanessa Friedl den Titel Siegerin Alt gewinnen. Sie wurde dicht gefolgt von Reservesieger Jannik Döhne.
Wer dachte, dass es jetzt schon zur Verkündung des Titels Grand Champion, zu dem alle Disziplinen von Samstag und Sonntag gezählt werden, übergeht, der irrt. „Denn was wären die Jungzüchter ohne ihre Lehrer?“ kommentierte Tobias Schenk und damit starte der Oldie Cup mit zwei Klassen. Hier sind Profis am Werk, das ist klar. Zu einer Entscheidung für den Sieg und Reservesieg kamen die Richter dennoch. Nachdem die 1a- und 1b-Platzierten noch einmal in der Siegerauswahl gegeneinander antreten durften stand fest: Martin Klein sicherte sich den Titel Sieger des Oldie Cup.
Und auch nach dem Oldie Cup mussten nun erstmal die Ergebnisse samt Sieger der Disziplinen von Samstag verkündet werden. Strahlende Gesichter machten sich breit bei der Verkündung der Siegerinnen und Sieger der Klassen Jung, Mittel und Alt für den Tierbeurteilungswettbewerb sowie für den Rangierwettbewerb.
Jetzt soll es aber endlich an die Grand Champion Auswahl gehen. Am Samstag fanden bereits der Tierbeurteilungs- sowie der Rangierwettbewerb statt. Die Ergebnisse dieser beiden Disziplinen fließen gemeinsam mit dem Vorführwettbewerb am Sonntag in die Gesamtbewertung ein. Verkünden darf Clemens Braschos die Titel Grandchampion und er machte sich auch direkt ans Werk.
Unter spannender Musik und lautem rhythmischen Klatschen machte sich Sandra Hartenstein an die Arbeit und verkündete: In der Klasse Jung ist Lara Carl die Gesamtsiegerin und somit geht der Titel ins MASTERRIND-Gebiet! Nach einer kurzen Preisübergabe machte Hartenstein direkt weiter und verkündet den Sieg in der Klasse Mittel. Hier konnte sich Cedric Phil Frenzel über alle Disziplinen durchsetzen und nennt sich für 2025 Grand Champion Mittel. Nun gibt es nur noch einen Titel zu vergeben – und zwar den des Grand Champion Alt. Und dieser geht ebenfalls an einen MASTERRIND-Jungzüchter, nämlich an Maurice Klimek!
Wir gratulieren allen Jungzüchterinnen und Jungzüchter ganz herzlich zu den wirklich tollen Vorführleistungen und bedanken und zudem für die rege Teilnahme, durch die der Bundesjungzüchterwettbewerb Fleischrind eine rundum gelungene Veranstaltung.
Sieger "jung"
Foto: Dorothee Warder
Sieger "mittel"
Foto: Dorothee Warder
Siegerauswahl "alt"
Foto: Dorothee Warder
Strahlende Gesichter in Tarmstedt
Foto: Dorothee Warder
Prämierungsliste
Bundesjungzüchterwettbewerb Fleischrinder Tarmstedt 2025