30. Apr 2022

Jungzüchter-Triathlon

Laura und Mathilda sind die neuen Meisterinnen

Gelinde gesagt war der Andrang riesig! In 22 Klassen hatten sich 153 Jungzüchter für den Vorführwettbewerb beim Triathlon am 30. April 2022 angemeldet, 138 nahmen an diesem Tag teil. Die Niedersachsenhallen Verdens wimmelte von überdrehten Kindern und Kälbern. Stolze Eltern, behängt mit Vorführstricken, Kinderjacken, Schleifen und Gummibärchentüten, soweit das Auge reicht. Im Stall kitzelte der Geruch von Haarspray in der Nase.

Zunächst begann der Tag mit dem Rangieren der Kühe, dem Erklären der Demokuh und der anschließenden Tierbeurteilung für die eher älteren Jungzüchter. Parallel dazu starteten die jüngsten Vorführer ab 4 Jahren im Ring. Die Herzen schmolzen, die „Ohhhs“ und „Awws“ der Zuschauer hallten beim Anblick der niedlichen Kind-Kalb-Gespanne durch die Ränge. Die Richter Philipp Dahinden aus Luzern (Schweiz) und Pierre Dabow aus Cottbus wechselten sich in den Richtentscheidungen der Klassen ab.

Die Jüngsten

Mit einem breiten Lächeln und schon ganz schön korrekter Vorführhaltung sicherte sich Ella Kastens aus Ströhen den ersten Platz in Klasse 1. Emil Kröger aus Ahlerstedt führte sein Jersey-Kalb Honymoon auf 1b, und das als jüngster Teilnehmer des ganzen Wettbewerbs. In der nächsten Klasse wusste Carla Genuneit aus Stöckse alles, was es über ihr Kalb zu berichten gab und schaffte es dank ihrer kecken Antworten auf 1a. Auf 1b rangierte ein hochmotivierter Bent Weseloh aus Reinsehlen. Klasse 3 wurde von Martha Strudthoff aus Neerstedt dominiert, die vom Flotzmaul bis zur Schwanzquaste alles an ihrem Kalb zu benennen wusste und Richter Dahinden immer im Auge behielt. Auf 1b schaffte es eine nicht minder gut informierte Alea Heithaus aus Löningen. In Klasse 4 setzte Richter Dabow bei Ole Rust aus Anemolter mit der Befragung zu seinem Kalb an und wurde direkt überrumpelt. Ole sprudelte nur so mit der gesamten Lebensgeschichte des Tieres heraus und landete auf 1a. Magreta Campe aus Staffhorst übte schon seit 8 Wochen mit ihrem Jerseykalb, das ihr bereits etwas über den Kopf gewachsen war. Trotzdem meisterte sie die Situation sehr gut und erreichte den 1b-Platz. Auch Ida Rust aus Anemolter wusste bestens Bescheid und sicherte sich dank reichhaltiger Informationen über ihr Kalb und toller Kopfhaltung des selbigen den 1a-Platz. Charlotte Wentrot aus Gleichen auf 1b beeindruckte Richter und Publikum gleichermaßen, wusste sie doch das Pedigree des Kalbes bis zur 3. Generation auswendig. Anton Brinkmann aus Bokel zeigte eine super Vorführleistung in der Klasse 6 und behauptete sich gegen den Rest des Feldes. Lasse Schierenbeck aus Warpe zeigte sich top-motiviert und sicherte sich den 1b-Platz

V.l. Jochen Bohn, 1 Vorsitzender der Jungzüchter, Richter Pierre Dabow, Reservesiegerin Janne Kröger, Siegerin Martha Strudthoff und Richter Philipp Dahinden.

In der letzten Klasse (7) der jungen Vorführer zog das Niveau bereits an, die Kinder waren alle schon zehn Jahre alt. Janne Kröger aus Ahlerstedt und Mira Kräft aus Walsrode lieferten sich ein knappes Rennen um den ersten Platz. Beide hatten ihre Tiere super im Griff und wusste eine Menge über sie. Schlussendlich setzte sich Janne vor Mira durch.

Es folgte die Siegerauswahl „Jung“ bei der nochmals alle 1a- und 1b-Platzierten der Klassen einliefen und sich nach Kräften bemühten, ihre Aufmerksamkeit zwischen Kalb und Richterduo gleichermaßen zu teilen. Das nicht immer ein leichter Job, vor allem, wenn man erst 4 ist und genau wie sein Kalb eigentlich schon in die Mittagstunde gehört. Doch als komplett unschlagbar stellte sich schließlich die 7-jährige Martha Strudthoff heraus. Sie stellte ihr Kalb perfekt auf, zeigte eine korrekte Halfterhaltung und erlaubte sich von Anfang bis Ende keine Fehler. Sie wurde Siegerin jung. Nur Nuancen machten schlussendlich den Unterschied, da auch Janne Kröger sich super ins Zeug legte, was ihr den Reservesieg einbrachte.

Newcomer-Wettbewerb

Nahmen die Chance als "Newcomer" wahr: Mette Oetken (2.v.l.) wurde Reservesiegerin, Carolin Abeln (Mitte) wurde Siegerin.

Ganz neu auf dem Triathlon ist der Newcomer-Wettbewerb. Hier haben auch ältere Jungzüchter, die bisher noch nie an einem Vorführwettbewerb teilgenommen haben, die Chance, ganz neu einzusteigen.

In Klasse 8 zeigte zunächst Mette Oetken aus Oldenburg, was sie drauf hatte. Kaum war sie von den Profis zu unterscheiden. Auf 1b platzierte sich Luca Codes aus Hämelhausen mit einer ebenfalls sehr guten Leistung. Klasse 9 wurde von Carolin Abeln und ihrem lackschwarzen Rind dominiert. Sie überzeugte mit einer sehr aufmerksamen Vorführleistung. Ihr folgte Thomas Obverbeck aus Undeloh.
In der folgenden Siegerauswahl speilte sich alles zwischen Carolin und Mette ab, am Ende setze sich aber Carolin durch ihre große Aufmerksamkeit gegenüber dem Richter und ihrem schnellen Aufstellen durch.

Mittlere Klassen

In zwei Ringen ging es nun parallel in die mittleren Altersklassen. In der 10. Klasse spielte sich alles zwischen den Zwillingen Mathilda und Ida Engelke aus Ströhen ab, die es verstanden, ihre Kälber hervorragend zu präsentieren. Nur ein wenige korrekter, nur ein wenig aufmerksamer, zeigte sich Mathilda und schob sich auf 1a. Ida folgte auf 1b. Rebecca Schierenbeck aus Warpe präsentierte ihr Kalb ausgesprochen ruhig und harmonisch, sodass ich noch vor Ike Sieling aus Bücken in der nächsten Klasse auf 1a setzen konnte.
Ein Dauer-Duell führen Lilli Brecht aus Beppen und Alma Drieling aus Neerstedt auf sämtlichen Wettbewerben. Heute setzte sich in der Klasse 12 Lilli vor Alma durch. Sie war ein Mü harmonischer, wobei Alma es dem Richter stets sehr gut ermöglichte, einen guten Blick auf das Tier zu nehmen.

Insa Lüschen-Strudthoff aus Tweelbäke perfektionierte die Halfter- und Kopfhaltung bei ihrem Tier und setzte sich auf 1a in Klasse 13. Mit einer schnell umgesetzten Hinterbeinstellung am Tier arbeitete sich Laura Eickhoff am Walsrode auf 1b vor. Klasse 14 wurde von Melissa Schwarte aus Hemslingen dominiert. Als ein tolles Mensch-Tier-Team konnten sie sich und ihr Kalb dem Richter vorstellen. Franz Robken aus Haselünne stand ihr nur in Kleinigkeiten nach und kam auf 1b.
Hinnerk Wille aus Herbergen arbeitete mit viel Ruhe und Achtsamkeit an seinem Rind, sodass er die Klasse 15 anführte. Trotz eines etwas unkooperativen Kalbes konnte sich Hanna Wahlers aus Stuckenborstel auf 1b platzieren. In der letzten Gruppe der mittleren Altersklassen zeigten Paula Drieling aus Neerstedt und Charlotte Meyer aus Damme eine fast identisch gute Vorführleistung. Die etwas bessere Armhaltung Paulas gab schließlich den Ausschlag, ihr den Vorrang zu geben.

In der Siegerauswahl mittel war das Niveau hoch. Hier schenkte keiner dem anderen etwas. Mit einer unglaublichen Ringpräsenz und einer super Leistung am Rind wurde Paula Drieling zur Siegerin erkoren. Ihr zur Seite wurde Melissa Carstens als Reservesiegerin gestellt.

Paula Drieling (Mitte) wurde Siegerin mittel. Reservesiegerin wurde Melissa Carstens.

Die alten Klassen

Die „alten“ Klassen liefen ein, wobei alt natürlich relativ zu sehen ist; 17 Jahre war hier die jüngste Teilnehmerin. Berühmt, berüchtigt und voller Ausstrahlung legte Laura Brecht aus Beppe in Klasse 17 vor und sicherte sich die Spitze der Gruppe. Ihr folgte Swantje Lambers, die hochkonzentriert an ihrem Rind arbeitete. Eine echte „Wow-Klasse“ folgte, so Richter Dabow. Hier lagen alle Jungzüchter sehr nah beieinander. Jette-Marie Sillies aus Mühlen konnte sich knapp mit einer fehlerlosen Hinterbeinstellung ihres Tieres vom Feld absetzen. Ihr folgte auf 1b Katharina Mock, Bunnen, die sich mehr Mühe gab, den Richtern einen guten Blick aufs Tier zu ermöglichen. In der 19. Klasse setzte sich in Nuancen Vivienne Hagedorn aus Stuckenborstel gegen Hendrik Robken aus Haselünne durch, der alle Anweisungen der Richter sehr schnell umsetzte. In der letzten Klasse vor der Siegerauswahl behauptete sich in einer eng umkämpften Spitze Michelle Krugmeier aus Buxtehude vor Justin Zimmermann aus Oldershausen, dank einer fehlerfreien Darbietung.

Bei der Siegerauswahl fiel es den Richtern sichtlich schwer, zu einer Entscheidung zu kommen. Sehr gut und zu professionell zeigten sich die Teilnehmer. Ein Tiertausch musste her. Am besten in der unerwarteten Situation kam Laura Brecht zurecht und wurde verdient Siegerin alt. Jette-Marie Sillies unterlag ihr nur in der etwas langsameren Stellung der Beine ihres Tauschtieres und wurde Reservesiegerin.

Laura Brecht (Mitte) wurde Siegerin alt, Jette-Marie Sillies erlangte den Reservesieg.

Die Jungprofis

Die letzten beiden Klassen bildeten die Jungprofis im Alter von 21 bis 25 Jahren. Laura Busse aus Visbek stellte mit einer beeindruckenden Ruhe ihr Tier vor und verwies so Hanna Witte aus Dochtersen aus den 1b-Platz, die ihr rotbuntes Rind mit viel Harmonie führte. Die klare Spitze in der letzten Vorführklasse war Jana Weinberg aus Nordhorn auf Grund ihrer stets sehr aufmerksamen Art gegenüber jeder Richteranweisung. Ihr folgte Marian Beerepoot aus Stadtland, aufgrund einer sehr respektablen Leistung, bei der sie besonders die Kopfhaltung des Rindes stets bedachte.

Die Siegerauswahl hier ging dann auch rasch von statten, da nur vier Vorführer im Ring waren. Jana Weinberg setzte sich als Siegerin gegenüber Laura Busse als Reservesiegerin durch.

Jana Weinberg (2.v.r.) wurde Siegerin der Jungprofs, Laura Busse Reservesiegerin.

Nun stand noch das große Finale aus: Wie hatten sich die Teilnehmer beim Rangieren und bei der Tierbeurteilung geschlagen? Wer würde in der Gesamtauswahl Triathlonmeister jung und alt werden?

Mathilda Engelke aus Ströhen schaffte es: Sie wurde dank der tollen Punktzahl in der Gesamtwertung Traithlonmeisterin jung 2022. Den Sprung ganz nach oben aufs Treppchen schaffte in der Rubrik „alt“ Laura Busse aus Visbek.

Herzlichen Glückwunsch!

Alle Ergebnisse auf einen Blick!