04. Apr 2025
Maul- und Klauenseuche ist zurück in Europa
Neue Fälle in Ungarn und Slowakei
Leider hat sich die Hoffnung nicht bewahrheitet, dass der Maul- und Klauenseuchenfall (MKS) in Brandenburg ein Einzelphänomen bleibt. Die erfreu- liche Nachricht von Mitte März, dass Deutschland wieder offiziell als MKS-frei anerkannt ist, hat sich deutlich eingetrübt, denn die jüngsten MKS-Ausbrüche in der Slowakei und in Ungarn erfordern höchs- te Aufmerksamkeit, konsequentes Handeln und die notwendige Umsetzung von Schutzmaßnahmen. Die Behörden vor Ort haben umgehend die notwendigen Maßnahmen der Tierseuchenbekämpfung eingeleitet.
Aktuelle Lage in Europa
Anfang März 2025 wurde in einem Rinderbetrieb in Kisbajcs, Ungarn, der erste MKS-Ausbruch seit über 50 Jahren bestätigt. Kurz darauf, am 21. März 2025, meldete die Slowakei Fälle der Maul- und Klauenseuche in drei Betrieben nahe der ungarischen Grenze. In der Zwischenzeit sind rinderhaltende Betriebe beiderseits der Grenze mit mehr als 5.000 Tieren betroffen. Diese Entwicklung verdeutlicht die Dringlichkeit der Umsetzung präventiver Maßnahmen, um eine weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern und die Herden zu schützen. Auch wenn wir meinen, die Geschehnisse seien doch weit weg, müssen wir uns vor Augen halten, dass neben dem Tierverkehr, der sehr dynamische Güter- und Personenverkehr, sein Übriges zur Verschleppung der äußerst ansteckenden Erreger beitragen kann. Die Ausbruchsregion ist lediglich 500 km von der deutsch-tschechischen Grenze entfernt.
Übertragung und Symptome der MKS
MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die vor allem Paar- hufer wie Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen betrifft. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, kontaminierte Gegenstände oder über die Luft über beträchtliche Distanzen. Symptome umfassen Fieber, Aphtenbil- dung im Maulbereich, an den Klauen und am Euter sowie Lahmheit und Rückgang der Milchleistung.
Die Brisanz steigt - Empfehlungen als Biosicherhitsmaßnahmen für Betriebe
Auch wenn man das Unglücksszenario nicht herbeireden sollte, muss sich jeder Tierhalter mit den möglichen Einschleppungsrisiken befassen. Die entsprechenden Maßnahmen sind bekannt, aber zweifelsohne in rinderhaltenden Betrieben schwieri- ger umzusetzen. Um Ihre Tiere und Betriebe effektiv zu schützen, empfehlen wir folgende Biosicherheitsmaßnahmen:
· Zutrittskontrolle: Beschränken Sie den Zugang zu Ihren Stallungen auf ein Minimum und führen Sie Besucherlisten.
· Hygieneschleusen: Richten Sie Hygieneschleu- sen mit Desinfektionsmöglichkeiten für Personal und Besucher ein.
· Schutzkleidung: Stellen Sie betriebseigene Schutzkleidung und Schuhwerk zur Verfügung und reinigen bzw. wechseln Sie diese regelmäßig.
· Fahrzeughygiene: Reinigen und desinfizieren Sie Transportfahrzeuge vor und nach jedem Einsatz gründlich.
· Quarantäne: Isolieren Sie neu eingestallte Tiere für mindestens 14 Tage und beobachten Sie diese auf Krankheitssymptome.
· Futter- und Einstreumanagement: Lagern Sie Futter und Einstreu so, dass sie vor Kontamination geschützt sind, und verwenden Sie keine Pro- dukte aus betroffenen Regionen.
Die Mitarbeiter der MASTERRIND und probovi sind angewiesen die entsprechenden Maßnahmen konsequent umzusetzen und die Betriebe zu unterstützen.
Umfangreiche Informationen finden Sie im „Leitfaden Biosicherheit in Rinderhaltungen“ der auf den Websites der Tierseuchenkassen sowie bei den Veterinärbehörden bereitgestellt sind
oder im Merkblatt des FLI Friedrich-Löffler-Instituts.
Meißener Schautage & CowManager Event bei Dresden vorsorglich auf September verschoben
Je nach Weiterentwicklung des Seuchengeschehens sowie der Abstimmung mit den zuständigen Veterinärbehörden können geplante Veranstaltungen durchgeführt werden. Insbesondere Auktionen haben für die Rindervermarktung eine wirtschaftliche Relevanz.
Tierschauen oder auch Jungzüchterwettbewerbe werden aktuell nur unter Vorbehalt beworben. Aus Vorsichtsgründen hat MASTERRIND daher entschieden, die am 5. April geplanten Meißener Schautage mit der Hoffnung auf eine bessere Situa- tion auf den 6. September zu verschieben. Natürlich haben zahlreiche Beschicker schon Aufwand in die Vorbereitung gesteckt, allerdings steht die Sicherheit und die Risikovermeidung für die Züchter an oberster Stelle. Wir hoffen, dass alle dafür Verständnis aufbringen werden.
Wir beobachten die Situation kontinuierlich und werden Sie rechtzeitig über mögliche Änderungen oder Absagen informieren.
Abschließende Bitte und Empfehlung
Die Einhaltung strenger Biosicherheits- und Hygienemaßnahmen ist entscheidend, um die Einschlep- pung und Verbreitung der Maul- und Klauenseuche zu verhindern. Unsere Mitarbeiter stehen Ihnen auch in diesen Fragen jederzeit beratend zur Verfügung. Auch der MASTERRIND-Agrarshop bietet Ihnen ein abgestimmtes Sortiment an Biosicherheits- und Hygieneartikeln, um die notwendigen Maßnahmen einzuleiten und umzusetzen. Bleiben Sie wachsam und informieren Sie sich regelmäßig über aktuelle Entwicklungen.
Ihre MASTERRIND