29. Sept 2025
Sächsischer Fleischrindtag 2025
Rund um Brand-Erbisdorf
Am Samstag, den 27.09.2025 fand zum 33. Mal der gemeinsam von Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG), Sächsischem Landeskontrollverband e.V. und MASTERRIND GmbH organisierte Sächsische Fleischrindtag statt. Treffpunkt für den traditionellen Vortragsteil, den etwa 60 Personen besuchten, war das Fachschulzentrum im Ortsteil Zug zwischen Freiberg und Brand-Erbisdorf.
Nach der Begrüßung durch Dr. Sven Biereder aus dem Referat Tierische Erzeugung des sächsischen Staatsministeriums startete Prof. Dr. Olaf Steinhöfel vom LfULG den Vortragsteil mit seinem bewährten Vortrag „Mehr Fleisch aus Gras“. Nach der obligatorischen Kaffeepause stellte Ulrike Drews vom Landesamt für ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung des Landes Brandenburg eine Versuchsreihe und deren Ergebnisse zum Thema „Kraftfuttereinsatz in der Mutterkuhhaltung“ vor. Im abschließenden sehr interessanten Vortrag widmete sich Prof. Dr. Heiko Scholz von der Hochschule Anhalt dem Thema: „Hitzestress bei Mutterkühen“. In den Pausen konnten sich die Teilnehmer bei den Ständen der Sächsischen Tierseuchenkasse, der Firma Kurzenknabe und dem Fachschulzentrum Freiberg-Zug informieren.
Nach der Mittagspause startete die „Autoschlange“ die Rundtour um Brand-Erbisdorf zu den Herden des Exkursionsbetriebes Brander Weidehof GmbH. Beim ersten Weidekomplex angekommen stellte der Geschäftsführer Steffen Fischer die Eckdaten und Wirtschaftsweise des Betriebes vor. Der biologisch wirtschaftende Betrieb hält auf 360ha reinem Grünland 188 Herdbuch-Kühe der Rassen Limousin und Charolais. Die männlichen Kälber werden, bis auf ca. 20 zur Zucht vorselektierte Tiere, als Absetzer zur Mast verkauft. Die weiblichen Kälber verbleiben seit 2 Jahren komplett im Betrieb und werden entweder zur Remontierung genutzt oder zur Schlachtung mit mindestens 270 kg Schlachtgewicht verkauft. Die Vermarktung der Schlachttiere erfolgt dabei weitgehend über die Marktgemeinschaft Ökoflur. Im Weidebetrieb verteilen sich die knapp 500 Köpfe auf 20 verschiedene Herden. Neben den vielen Herden erschwert zum Teil die kleine Flächenstruktur den täglichen Betreuungsaufwand für die Tiere. Die täglichen Arbeiten des Betriebes sollten mit 3,5 Arbeitskräften erledigt werden, wobei das Thema brauchbare Arbeitskräfte Finden und Halten eine der großen Herausforderungen des Betriebes sind. Das Management der Herden inkl. Anpaarungsplanung und Durchführung der künstlichen Besamungen im Dezember und Januar übernimmt Ulrike Fischer, die auch die Vorstellung der Herden perfekt organisiert hatte.
Im ersten Weidekomplex konnten die Teilnehmer nebeneinander eine Charolais-Herde mit Kuhkälbern und eine gemischte Herde mit Bullenkälbern unmittelbar vor dem Absetzen besichtigen. Die gezeigten Bullenkälber waren auch der züchterische Blick in die Zukunft, da sie die Auswahl der Deckbullen-Kandidaten aus der Herbst-/Winterkalbung sind. Angekommen am zweiten Weidekomplex konnten links und rechts vom Weg je eine Herde Limousin- und Charolaiskühe inklusive Kälber aus der Frühjahrskalbung und Deckbullen besichtigt werden.
Bei Kaffee und Kuchen nutzen die Teilnehmer den Herbsttag noch zum weiteren Austausch.
Unser besonderer Dank gilt neben den Referenten und Teilnehmenden auch Steffen und Ulrike Fischer für ihre Mühe in der Vorbereitung und bei der Betriebsbesichtigung.