Wer kennt sie nicht – die Paratuberkulose beim Rind?! Veterinärmedizinisch betrachtet, handelt es sich bei ihr um eine unheilbare, meldepflichtige Infektionskrankheit, die zu einer chronischen Darmerkrankung des Rindes führt. Die Ansteckung erfolgt in der Regel während der Trächtigkeit oder im Kälberalter über das Futter, das Wasser, den Kot und/oder die (Biest-) Milch. Obgleich die Ansteckung bereits im frühen Alter geschieht, führt ihre lange Inkubationszeit häufig dazu, dass erst nach einem bis zehn Jahren akute Fälle auf Betrieben auftreten und diese vor besondere Herausforderungen gestellt werden. 

Unter Zuhilfenahme von serologischen Daten aus dem Para-TBC Kontrollplan von 2.034 französischen Betrieben (Holsteins und Normannen) konnte zur erstmaligen Veröffentlichung des Zuchtwertwertes im August 2023 festgestellt werden, dass es eine genomische Region für die Para-TBC Resistenz von Rindern gibt und somit durchaus ein genetischer Einfluss für die Anfälligkeit dieser Infektionskrankheit vorliegt. Die Para-TBC Resistenz verfügt über eine Erblichkeit von h² 0,14, die mit der Dermatitis Digitalis (DDcontrol) zu vergleichen ist. Mit Aufnahme dieser Informationen in die Zuchtwertschätzung wurde ein Para-TBC Zuchtwert kreiert, dessen rein genomische Sicherheit bei 0,55 liegt. Anhand dieses Zuchtwertes lassen sich sehr anfällige, anfällige, durchschnittliche und resistente Tiere voneinander unterschieden.