15. Feb 2025

Verdienter Sieg geht nach Radeburg

46. Fleischrindertage 2025

Rassepräsentation und Bullenauktion auf den 46. Fleischrindertagen 2025 – Wer als Züchter etwas auf sich hält, ist hier am richtigen Ort!

Genau so sollten Zuchtbullen aussehen: In der Niedersachsenhalle Verden wurde am 15. Februar wieder Rassevielfalt vom Allerfeinsten präsentiert. Wer sich abgucken wollte, wie Züchten richtig geht, der war definitiv vor Ort und konnte viel lernen bei der Rassepräsentation der 46. Fleischrindertage. Die besten Bullen aus der am Vortag stattgefundenen Bullenkörung, präsentierten stolz ihre Prachtkörper. Eines steht fest: Was hier geboten wird, ist nicht nur eine wunderbare Rassevielfalt, sondern es sind auch die besten Bullen aus Niedersachsen und Sachsen. Während TOP Genetik aus Angus, Blonde d’Aquitaine, Charolais, Fleckvieh, Galloway, Hereford, Limousin, Pinzgauer und Salers von den Augen der Zuschauenden bewundert wird, fiebern die Züchter bereits auf das nächste Highlight hin: Wer wird in diesem Jahr „Mister MASTERRIND“ und wird somit der beste Bulle der Besten?

 

Die Spannung könnte nicht größer sein! Wer wird Mister MASTERRIND 2025?

Nach seinen Grußworten macht sich Ehrengast Dr. Josef Pott, ehemaliger Geschäftsführer von SYNETICS, zusammen mit Johannes Röttger direkt ans Werk, die Auswahl von Mister MASTERRIND zu treffen. Die Sieger aus einer jeden Rasse werden noch einmal perfekt aufgereiht und präsentiert. Es werden zunächst die besten fünf und anschließend die besten drei Bullen auserkoren. Unter spannungsgeladener Musik und rhythmischem Klatschen, welches die ganze Niedersachsenhalle mit einer fast nicht mehr auszuhaltenden Spannung füllt, geht Dr. Pott mit einem perfekt aufgesetzten Pokerface hin und her und hält schließlich beim Fleckviehbullen „Pello“ mit der Katalognummer 91 an. Die Auswahl ist getroffen und wird von Dr. Pott mit einem Klaps besiegelt. Der Titel Mister MASTERRIND 2025 geht nach Radeburg, an den Züchter Falk Lohmann. Nach einigen Sekunden hatte Lohmann begriffen, welche Ehre ihm zuteilwurde, und ein stolzes, breites Lächeln kam in sein Gesicht. Bei so einem kompletten Bullen kann man wirklich sehr stolz auf sich sein! Er hob seine Mütze, um sich zu bedanken und schon prasselten auch die Glückwünsche und Preise auf ihn ein.

Mister MASTERRIND Pello mit seinem Züchter Falk Lohmann, Heinfried Sudmann, Manfred Pupkes (Mister MASTERRIND 2024), Dr. Josef Pott und Johannes Röttger

Klassensieger bei der Auswahl von Mister MASTERRIND 2025: Katalognummern v.l.: 112, 107, 169, 54, 150, 115, 75, 116,

Die große Freude wurde abgelöst von großer Spannung
Die Musik wurde wieder lauter, die Spannung größer und Auktionator Torsten Kirstein eröffnete die Bullenauktion der 46. Fleischrindertage mit einer gefühlt ewigen Auflistung von Präsenten, die es beim Kauf dazu gibt. Hervorragend für die Kaufenden, dabei sind doch schon die Wahnsinnsbullen ausschlaggebend genug für einen oder mehrere Käufe. 
Sieger und gleichzeitig auch Typsieger des mit 62 Bullen umfangreichsten Rasseblocks der Limousin, Raul, Katalognummer 54 von Züchter Kurt Thieße aus Neustadt, erzielte mit 9.600 € direkt den zweithöchsten Zuschlagspreis und sollte nur von Katalognummer 19, Picard von Hilmer Kruse aus Syke mit 10.000 € überboten werden. Der Durchschnittspreis der enormen Limousinkollektion lag bei sage und schreibe 4.952 €.

Wenn jeder einzelne Muskel bei den im Bullengang wartenden Tieren zu sehen ist, kann nur eine Rasse in den Startlöchern stehen: Blonde d’Aquitaine steht für Anpassungsfähigkeit, gutes Fleischbildungsvermögen und Fleischqualität. Die kaufinteressierten Blonde d’Aquitaine-Züchter warteten aufmerksam auf den Auktionsstart des ersten Tieres dieser Rasse.  Imposant bewegte Beschickerin Beate Golze aus Dassel ihren Bullen durch den Ring, während die Gebote in Richtung Torsten Kirstein flogen. Was für ein großartiges Bild! Rassesieger Katalognummer 75, Rainbow holte auch gleich das höchste Gebot der Rasse mit 6.000 € ein. Dicht gefolgt wurde er von Typsieger Uwe, Katalognummer 77 aus der Zuchtstätte Westendorf, Damme mit einem Zuschlagspreis von 5.700 €.

Der Bulle, der als erster der Rasse Fleckvieh den Ring betritt, kennt bereits jeder der zahlreich anwesenden Zuschauenden: Es ist Mister MASTERRIND, Katalognummer 91 Pello von Züchter Falk Lohmann aus Radeburg. Ein Feuerwerk der Gebote zündeten die Kaufenden! Für sage und schreibe 11.500 € wechselt dieser Prachtkerl den Besitzer. Das zweitteuerste Gebot geht an Katalognummer 104, Galdur von der LfULG, Arzberg mit 7.300 €.

Topseller Limousin: Picard, Kat.-Nr. 19

Topseller Blonde d'Aquitaine: Rainbow, Kat.-Nr. 75

Vielfalt pur wechselt die Besitzer

An den runden Teddyohren erkennt man die kleinen, robusten Galloways. Vier friedfertige Tiere stehen bereit und warten auf ihren neuen Besitzer. Die Zuchtstätte Wiechering-Sudmann mit dem Reserve- Rassesieger sichert sich mit Abstand den teuersten Zuschlagspreis mit 4.200 € für den Bullen WSG Kuba, Katalognummer 110. Siegerbulle Merlin von Carsten Haase aus Dinklage verzaubert mit 2.800 € Zuschlagspreis die Zuchtherde seines neuen Besitzers.

Nicht nur perfekt gezeichnet, sondern auch hervorragend gebaut präsentieren sich die zwei Hereford-Bullen am heutigen Tage. Ob jemand mit einem solchen Spektakel gerechnet hätte? Wahrscheinlich nicht, aber es passierte trotzdem: Rekordgebote von 7.200 € für Katalognummer 112, dem aktuellen Bundesreservesieger der Schwarz- Rot- Gold Bundesschau Peter von Martina Eickhorst, Stuhr und 7.500 € für Katalognummer 113, dem enorm typvollen Picasso von der Zuchtstätte Carsten Rust. Die Qualität dieser Tiere muss nicht weiter kommentiert werden, wenn solch hervorragende Zuschlagspreise aufgerufen werden.

Topseller Galloway: Kuba, Kat.-Nr.: 110

Topseller Hereford: Picasso, Kat.-Nr.: 113

Die Rasse Salers machte mit zwei sehr gelungenen Züchtungen, bei denen sich die Passion zum Tier auch im Vorführen widerspiegelt, den Abschluss der Extensiven Rassen. Katalognummer 114, der genetisch hornlose Harald von Züchter Bernd Nolte aus Rosdorf wechselte für 2.500 € den Besitzer. 

Die wunderschönen, langen Tiere mit den weißen Rücken und braunen Seitenbildern sind der Rasse Pinzgauer zuzuordnen. Mit sehr viel Leidenschaft gezüchtet präsentieren sich Katalognummer 116, Hanter und Katalognummer 117, Hanjo, beide aus der Zuchtstätte Cord Hermann Brockmann, Soltau. Den teuersten Zuschlagspreis bekam Hanter mit 2.600 €.

Topseller Salers: Harald, Kat.-Nr.: 114

Topseller Pinzgauer: Hanter, Kat.-Nr.: 116

Die großen Rasseblöcke zeugen von hervorragender Qualität

Von bunter Vielfalt gehen wir über zu den weißen Riesen, den Charolais. Großrahmig, prachtvoll und einfach imposant präsentiert sich der Rasse- und Bemuskelungssieger Furore, Katalognummer 150, von Annette Arndt aus Syke im Auktionsring. Ein Bulle für Charolais- Experten, der für 4.800 € zugeschlagen wurde. Gefolgt wird er von Topseller CK Nabuku, Katalognummer 143 aus der Zuchtstätte Kastens GbR, Hilgermissen. Für einen Preis von 6.500 € wechselt er den Besitzer. Der zweitteuerste Charolaisbulle lässt nicht lange auf sich warten: Katalognummer 120, der Typsieger MC Rom von Rainer Moormann bringt seinem Züchter 6.000 € ein. Es folgen etliche Charolaisbullen, die einer wie die anderen hervorragende Qualitäten aufweisen und somit flott die Besitzer wechseln. 

Wenn Jungzüchter den Ring betreten, ist das immer ein Grund zur Freude! Der Nachwuchs ist da, aktiv und erfolgreich - so soll es sein. Angus Rassesieger Katalognummer 169, ACL Lombardo aus der Zuchtstätte Schrick, Beverungen wird von Lennard Schrick vorgeführt und erzielt gleich einen Spitzenpreis von 5.200 €. Der Topseller sollte aber ein anderer Bulle werden, und zwar Dago, Katalognummer 204 von Züchter Sven Meyer aus Walsrode, der bei 7.600 € zugeschlagen wurde. Ihm folgte Katalognummer 217, Perfect, vom LfULG aus Arzberg für 6.500 € Zuschlagspreis.

Topseller Charolais: Nabuku, Kat.-Nr.:143

Topseller Angus: Dago, Kat.-Nr.: 204

Abschließend ist eines klar: Die 46. Fleischrindertage 2025 waren grandios und ein voller Erfolg und wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr! 198 von 200 angebotenen Zuchtbullen wurden zu einem sagenhaften Durchschnittspreis von 4.308,- € außerordentlich flott versteigert. Trotz eingeschränkter Vermarktungsmöglichkeiten, insbesondere ins östliche Ausland, fanden die Zuchtbullen aufgrund ihrer außergewöhnlichen Qualität und Präsentation fast durchgängig einen sehr zügigen Absatz. 45 % der Tiere sind nach außerhalb des Zuchtgebietes verkauft, und davon sogar 40 % ins benachbarte Ausland. Der Zuspruch und die Stimmung waren am Freitag zum Züchterabend und am Samstag zur Auktion mit jeweils über 1000 Besuchern überragend. 

Vielen Dank an alle, die diese Veranstaltung so besonders machen.

Körliste mit Zuschlagspreisen

Preisspiegel 46. Fleischrindertage

RasseVerkauftAngeboten∅ PreisMin-Preis Max-Preis
RasseVerkauftAngeboten∅ PreisMin-Preis Max-Preis
Angus46473.698 €2.400 €7.600 €
Blonde d'Aquitaine15154.120 €2.800 €6.000 €
Charolais47474.119 €2.000 €6.500 €
Fleckvieh19194.532 €3.200 €11.500 €
Galloway443.000 €2.500 €4.200 €
Hereford 2 27.350 €7.200 €7.500 €
Limousin 62 624.952 €2.500 € 10.000 €
Saler1 22.500 €2.500 € 2.500 €
Pinzgauer22 2.550 €2.500 €2.600 €
∅ über alle Rassen 198 200 4.308 € 2.000 € 11.500 €