Futtereffizient ist als „Feed Saved“ – Konzept ausgelegt: Die Berechnung des zu viel bzw. weniger als erwartet gefressenen Futters erfolgt anhand von geschätzten Zuchtwerten für die Merkmale Trockenmasse-Aufnahme (DMI), Energiekorrigierte Milch (ECM) und Körpergewichtsveränderung (BWC).  

Für den geleisteten Output eines Tieres (ECM, BWC) wird eine energetische Bewertung vorgenommen, um diesen in „Futteräquivalente“ bzw. in kg Trockensubstanz (TS) umzurechnen. Diesbezüglich wurden Kennzahlen aus der Fütterungsberatung sowie aus Ableitungen des vit herangezogen. Anschließend wird die Menge an „eingespartem“ oder „zu viel gefressenem“ Futter für den beobachteten Output eines Tieres bestimmt. 

Die Erhebung der Daten ist aktuell nur auf Versuchsbetrieben realisierbar. Zudem ist sie eher teuer und es stehen nur wenig Daten pro Tier und Jahr zur Verfügung. Deshalb ist eine ausreichend sichere Zuchtwertschätzung nur über einen internationalen Datenaustausch möglich. Somit bilden 15.000 genotypisierte Kühe mit phänotypischen Beobachtungen aus 6 Ländern (USA, Deutschland, Kanada, Dänemark, Spanien, Schweiz) die Datengrundlage für die Zuchtwertschätzung Futtereffizienz. Der RZFE beruht damit auf der größten internationalen Datengrundlage für individuelle Futteraufnahme. 

Das Rassemittel des Zuchtwertes ist mit 100 Punkten dargestellt und eine genetische Standardabweichung beträgt 12 Punkte. Futtereffiziente Tiere werden mit einem Zuchtwert von ≥ 100 dargestellt. 

Futtereffizienz ist genetisch weitgehend unabhängig von den wichtigen bisherigen Zuchtzielmerkmalen. Das bedeutet, dass eine Steigerung der Milchleistung nicht zwingend mit einer Steigerung der Futtereffizienz einher gehen muss. Für die Praxis ist die Futtereffizienz ökonomisch besonders wichtig: Mit der Selektion auf dieses Merkmal ist es möglich die Futterkosten zu reduzieren und vorhandene Ressourcen bestmöglichst auszunutzen.