Fundamente
Fokusthema Januar
Fundamente – ohne dem geht es nicht
Das Züchten auf stabile und leistungsfähige Fundamente ist in der modernen Milchrinderzucht von entscheidender Bedeutung. Es ist in unserer Verantwortung als Züchter/innen, nicht nur die Milchleistung und Fruchtbarkeit unserer Tiere zu verbessern, sondern auch deren Bewegungsfreude und Gesundheit. Ein gutes Fundament ist eines der Stellräder, um Kühe zu züchten, die über viele Laktationen hinweg produktiv bleiben und den wirtschaftlichen Erfolg der Betriebe sichern.
Warum sind gute Fundamente wichtig?
Ein solides Fundament, bestehend aus korrekten und gesunden Beinen sowie gut geformten Klauen, ist essenziell für die Mobilität einer Kuh. Bewegungsfreudige Tiere zeigen häufig ein besseres Fress- und Liegeverhalten, was sich positiv auf die Futteraufnahme und die Milchleistung auswirken kann. Gleichzeitig tragen gute Fundamente dazu bei, die Anfälligkeit für Klauenkrankheiten wie Mortellaro oder Sohlenulzera zu reduzieren. Solche Erkrankungen führen nicht nur zu erhöhtem Behandlungsaufwand und Kosten, sondern können auch den Komfort und die Produktivität der Tiere einschränken.
Auch aus wirtschaftlicher Sicht zahlt sich die Zucht auf gute Fundamente aus. Kühe, die sich sicher und ohne Einschränkungen bewegen können, benötigen oft weniger tierärztliche Behandlungen, was die Kosten für Klauengesundheit senkt. Zudem wird die Arbeitsbelastung im Stall reduziert, da gesunde Tiere leichter zu führen sind und keine zusätzlichen Maßnahmen zur Lahmheitsbehandlung erfordern. In einer Zeit, in der die Margen in der Milchrinderhaltung zunehmend unter Druck stehen, sind Einsparungen bei Gesundheitskosten ein wichtiger Beitrag zur Rentabilität.
Gute Fundamente ermöglichen es Kühen, sich auch auf anspruchsvollen Lauf- und Liegeflächen sicher zu bewegen. Darüber hinaus spielt die Fundamentzucht eine wichtige Rolle für eine nachhaltige Rinderhaltung: Robuste und gesunde Tiere benötigen weniger Ressourcen für ihre Pflege und Versorgung und tragen das Potenzial in sich, länger produktiv zu bleiben. Dies trägt zur Ressourcenschonung bei.
Der Fundamentzuchtwert bei Deutschen Holsteins
Der Fundamentzuchtwert (FZW) ist ein entscheidendes Selektionsmerkmal in der Holsteinzucht. Er setzt sich aus mehreren Einzelmerkmalen zusammen, die durch standardisierte lineare Beschreibungen erfasst werden:
1. Hinterbeinwinkelung (seitlich und hinten): Diese Merkmale bewerten die Stellung der Hinterbeine in der Seiten- und Rückansicht. Eine korrekte Winkelung sorgt für eine ausgewogene Belastung der Beine und Klauen.
2. Klauenqualität: Hier werden die Klauenkontur sowie die Festigkeit und Gesundheit des Hornmaterials beurteilt. Robuste Klauen sind widerstandsfähiger gegenüber Belastungen und Erkrankungen.
3. Sprunggelenksausprägung: Ein trockenes, gut ausgeprägtes Sprunggelenk deutet auf gesunde Beine hin. Geschwollene oder schwammige Sprunggelenke können auf Schwächen im Fundament hinweisen.
4. Schrittbewegung: Beweglichkeit und Schrittlänge werden ebenfalls bewertet. Eine freie, raumgreifende Bewegung wird als Zeichen eines guten Fundaments gesehen.
Die Erfassung dieser Merkmale erfolgt nach festgelegten Kriterien und fließt mit definierten Gewichtungen in den Fundamentzuchtwert ein. Ziel ist es, Tiere zu selektieren, die in verschiedenen Haltungsumfeldern leistungsfähig und belastbar sind.
Fazit
Für MASTERRIND steht fest: Die Selektion auf gute Fundamente ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer erfolgreichen Zuchtstrategie. Sie kann nicht nur die Gesundheit der Tiere positiv beeinflussen, sondern auch die Rentabilität der Betriebe unterstützen.
Bei Fragen zur Anpaarung und zur Zuchtstrategie, können wir Ihnen u.a. mit MASTER BAP sowie der Herdentypisierung behilflich sein. Kontaktieren Sie einfach ihre/n zuständige/n MASTERRIND Fachberater/in.
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