Töchtergeprüfte Vererber

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Töchtergeprüfte Vererber

Bis ins Jahr 2010 wurden Jungtiere auf Basis des Pedigree-Indexes selektiert, ehe die genomische Selektion in Deutschland Einzug erhalten hat. Seitdem gehört sie und die damit verbundene Verwendung von genomischen Zuchtwerten bei vielen Betrieben zum Alltag. Doch was haben töchtergeprüfte Zuchtwerte damit zu tun? Und warum dauert es so lange, bis töchtergeprüfte Zuchtwerte eines Bullen vorliegen? 

Ein kleiner Exkurs

Bei der genomischen Selektion wird der Zuchtwert eines Tieres direkt aus den Genen bzw. aus den Erbanlagen abgeleitet. Hierfür werden sog. „genetische Marker“ verwendet; dies sind eindeutig identifizierbare Allele, dessen Lage im Genom bekannt ist und die Einfluss auf alle Phänotypen haben. Sie werden auch SNP (Single Nucleotid Polymorphism) oder Snips genannt. Woher weiß man, welche Allele Einfluss auf bestimmte Phänotypen haben? Hier kommen nun die Leistungen (z.B. Milchleistung) der Verwandten und Nachkommen eines Bullen ins Spiel: Bestimmte phänotypische Ausprägungen aus der gesamten Population (Lernstichprobe) werden mit entsprechenden SNPs in Zusammenhang gebracht und somit kann der genomische Zuchtwert geschätzt werden. Hier wird sehr deutlich, dass möglichst viele Tiere mit phänotypischer Leistung und SNP-Ergebnissen benötigt werden, um eine möglichst große Lernstichprobe der Population zu bekommen. 

 

Die SNP-Effekte für ein Merkmal summieren sich zum direkten genomischen Zuchtwert eines Tieres auf. Die dafür einbezogenen Marker können mit Hilfe der Genotypisierung bestimmt werden. Hierfür wird genetisches Material, z.B. Ohrgewebe, benötigt. Der ermittelte genomische Zuchtwert drückt die Über- oder Unterlegenheit eines Einzeltieres im Vergleich zur betrachteten Population im jeweiligen Merkmal aus. Anhand dieser Methode ist es möglich, den Zuchtwert bereits bei Jungtieren zu bestimmen und es vergehen nur wenige Tage bzw. Wochen, bis ein entsprechendes Ergebnis (Zuchtwert) vorliegt. 

Vom genomischen zum töchtergeprüften Zuchtwert

Die Sicherheit der Zuchtwertaussage hängt grundsätzlich von der Erblichkeit des entsprechenden Merkmals ab. Zurzeit liegt sie bei 50 bis 70 % für die meisten Merkmale. Bei dem töchtergeprüften Zuchtwert werden schrittweise immer mehr Leistungsinformationen der Nachkommen in der Schätzung des genomischen Zuchtwerts eingebracht. Je mehr Leistungsinformationen vorhanden sind, desto höher ist die Sicherheit des töchtergeprüften Zuchtwertes (>90 %). Bis diese töchtergeprüften Ergebnisse, beispielsweise für die Milchleistung vorliegen, vergehen jedoch fünf bis sieben Jahre. Das liegt daran, dass die Nachkommen erst in Laktationen kommen müssen, ehe die dort erfassten Informationen aus der MLP verwendet werden können. 

Töchterleistungen sind daher essentiell, um die genomischen Zuchtwerte mit möglichst hoher Sicherheit schätzen zu können. Weiterhin liefern töchterbasierte Zuchtwerte eine höhere Sicherheit und damit geringere Veränderungen von Schätztermin zu Schätztermin. 

Töchtergeprüfte Bullen sind aus diesem Grund ein Grundstein in der Holsteinzucht. Mit diesen Bullen in unserem MASTERRIND-Genetikshop bieten wir Ihnen eine breite Auswahl in diesem Segment an Holsteinsperma. Bei Fragen zu den Bullen oder zum Selektieren wenden Sie sich gerne an Ihre/n MASTERRIND-Fachberater/in Spermavertrieb.

Wenn Sie sich über die Anpaarung nicht sicher sind, treten Sie gerne mit den MASTERRIND-Fachberatern Spermavermarktung in Kontakt, die Sie vollumfänglich beraten. Auch bieten wir den Anpaarungsservice MASTER BAP an.

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