27. Juli 2022
Die schönste Melody
102. Bezirkstierschau Stollhamm
Von A wie Alpaka bis Z wie Ziertaube war auf der Tierschau in Stollhamm am 27. Juli 2022 wirklich alles vertreten, was sich Nutztier nennen darf. Das 1.400 Seelen-Dorf erlebte etwas völlig Neues: Stau auf der Hauptstraße! Die bunte Tierschau entpuppte sich als wahrer Besuchermagnet der touristisch geprägten Region und sorgte für dichtes Gedränge rund um die Schauringe.
Den Auftakt als Klasse 1 machten die Betriebssammlungen der Färsen, bei denen sich das 3-er Gespann der Weser-Milch Lünschen KG, Büttel vor der von Johannes Beerepoot, Beckum, durchsetzen konnte.
Es gilt sich jetzt direkt diese beiden Namen zu merken, sie werden im folgenden Bericht noch öfter fallen!
In der folgenden Färsenklasse dominerte als klare Spitze die Benz-Tochter Bee Sammy von Beerepoot vor Almira (V. Swift) von Hayo Hartwig Tantzen aus Nordenhamm, die mit viel Milchtyp die Richter überzeugte. Richter? Richtig, Mehrzahl. Traditionell richtet in Stollhamm direkt ein Quartett, bestehend aus mind. einem erfahrenen Juroren und 3 „Nachwuchskräften“. Erste Rubrik erfüllte Jürgen Hobbie, Carolinensiel, Jungpreisrichter waren Carina Nölker aus Melle, Fenna Gödeker aus Varrel und Renke Wallrichs aus Uplengen.
Weiter in Klasse 3 beeindruckte Topmodel-Tochter Tomma der Weser-Milch Lünschen KG und verwies damit die kompakte Garido-Tochter Bee Malta von Beerepoot auf 1b. Mocamba (V. Fitz), Bes. Weser-Milch Lünschen KG, bewies viel Euterqualität und setzte sich in Klasse 4 vor der Stallgefährtin Delana (V. Darlingo) durch.
Siegerfärse: Topmodel Tomma
Schon stand die Siegerauswahl der Färsen an, die ganz in Hand der Weser-Milch Lünschen KG blieb. Siegerfärse der Schau wurde Topmodel-Tochter Tomma auf Grund ihrem Mehr an Klasse, Harmonie und ihren Vorzügen im Zentralband. Ihr folgte auf dem Reservesieg Mocamba (V. Fitz).
Ohne viel Federlesens ging es weiter mit den Zweitkalbskühen in den mittleren Kuhklassen. Zu Beginn die Betriebssammlungen, sie zahlreich antraten. Hier obsiegte die Lünschen KG mit ihrer milchtypischen und harmonischen Gruppe. Die van Velzen-Heckert GbR aus Jaderaußendeich präsentierte eine Kollektion eines ganz anderen Schlags. Gestandene Kühe, auch viel Typ aber eher mittelrahmig und körperstark. Sie belegten den Reservesieg.
Tomma (V. Topmodel), Bes. Weser-Milch Lünschen KG, Loxstedt, in der Klasse
Tomma (V. Topmodel), Bes. Weser-Milch Lünschen KG, Loxstedt
Die Richter v.l.n.r. Jürgen Hobbie, Renke Wallrichs, Carina Nölker, Fenna Gödeker
In der anschließenden Klasse 10 dominierte ein neuer „Player“ die Spitze: Corri, eine Jazz-Tochter der Brockhoff GbR aus Butjadingen erlangte mir Viel Stärke und einer guten Vordereuteraufhängung den 1a-Platz. Direkt dahinter fand sich -mit dem besten Euter der Klasse- Ems Red PP-Tochter Bee Katta von Johannes Beerepoot.
Rosalyn ist eine Missan-Tochter der Weser-Milch Lünschen KG, die einen klasse Milchtyp besitzt und sie als die beste Kuh der Klasse 11 auswies. Direkt dahinter eine weitere Tochter eines populären MASTERRIND-Vererbers: Bee Daina RDC (V. Jameson), Bes. Johannes Beerepoot, zeigte großartige Qualitäten im Fundament.
Klasse 12 machten Lünschen und Beerepoot einmal mehr unter sich aus. Mit sehr klaren Sprunggelenken, einem hervorragenden Euter und viel Milchtyp zeigte Darlingo-Tochter Scarlett von der Lünschen KG der Ems Red PP-Tochter Bee Dairquiri wo der sprichwörtliche Hammer hängt. Bee Daiquiri ihrerseits war auch nicht „unbewaffnet“ angereist und zeigte ein außerordentlich gutes Fundament. Die Kuh befindet sich im Gemeinschaftsbesitz von Beerepoot, Lenk/Zeh GbR und Derboven.
Weiter mit den Drittkalbskühen: Kingboy-Tochter Tabasca von der Lünschen KG präsentierte sich dem Publikum als kapitale Kuh mit klaren Stärken im Fundament, die sie auf 1a platzierten in Klasse 13. Bee Sally (V. Kaluscho), Bes. Beerepoot, folgte auf 1b, dank eines langen, flach in die Bauchdecke übergehenden Vordereuters.
In der nächsten Klasse ging der 1a-Platz an die Cheif-Tochter GG Hakimi von der Wefer GbR aus Butjadingen. Ihre sehr gut eingeschienten Beine und ihr klares Fundament beschwerten ihr ein harmonisches Gangbild. Auf 1b folgte McCoy-Tochter Karo von der Cornelius GbR, Butjadingen, dank ihrer Euterqualitäten.
Die mit einem tollen Hintereuter ausgestatteten Bolaro-Tochter Cea von der Brockhoff GbR musste sich in Klasse 15 nur HMS Liverpool (V. Millennium) von der Meyer GbR aus Butjadingen geschlagen geben. Liverpool wies Vorzüge im Fundament auf.
Der Erfolg kommt ja oft im Doppelpack: Die Meyer GbR durfte sich direkt in der folgenden Klasse über den 1a-Platz ihrer Snow RF-Tochter HMS Merci freuen. 1b ging hier an Bee Walka (V. Bellrabi) von Beerepoot.
Corri (V. Jazz), Bes. Brockhoff GbR, Butjadingen
Reservesiegersammlung bei den Kühen. Bes. van Velzen-Hekert GbR, Jaderaußendeich
Sieger Betriebssammlung bei den Kühen. Bes. Weser-Milch Lünschen KG, Loxstedt
Siegerauswahl mittel: Darlingo ganz stark
Für die Siegerauswahl mittel erwies sich der ganz große Ring als passender, damit alle 1a- und 1b-platzierten Kühe hineinpassten.
Folglich gab es einigen Diskussionsbedarf bei dem Richterquartett, bis sie zu einer Entscheidung gelangten. Als siegreich ging völlig verdient Darlingo-Tochter Scarlett von der Weser-Milch Lünschen KG daraus hervor. Der Reservesieg ging an ihre Stallgenossin und Kingboy-Tochter Tabasca – was für ein Tag für die Lünschen KG!
Es wurde Zeit für die alten Kühe. Zunächst die Viertkalbskühe. HMS Moonray (V. Godewind) der Meyer GbR platzierte sich typstark vor der Stollhammer Siegerfärse von 2019: Bee Gigi (V. Mytime) von Beerepoot. Bee Gigi hat sich prächtig entwickelt.
Klasse 19, Kühe mit 5 Abkalbungen. Ring frei für Electron-Tochter Bee Melody vom Betrieb Beerepoot. Ihr drüsiges Euter ist zweifelsohne das Glanzstück an dieser Kuh, doch ist sie auch durch ihr markantes Äußeres ein wahrer Hingucker. Mühelos sicherte sie sich die 1a-Rangierung. Dolph-Tochter Iceland von der Lünschen KG zeigte viel Kapazität, an diesem tag reichte es allerdings nur für 1b. In der letzten Klasse, Kühe mit sechs Kälbern, traten nur Hanna (V. Goldboy), Bes. Johannes Beerepoot auf 1a, und Sallas-Tochter Monika von der von Deetzen GbR aus Jade auf 1b an. Zwar war diese Klasse nur klein, zeigte den Zuschauern jedoch das wichtige Bild der langlebigen und gestanden Kuh, bei einer trotzdem modernen Milchleistung.
Siegerin mittel: Scarlet (V. Darlingo), Bes. Weser-Milch Lünschen KG, Loxstedt
Bee Sally (V. Kaluscho),Bes. Johannes Beerepoot, Stadland
Siegerauswahl alt
Bee Daiquiri (V. Ems Red PP), Bes. Beerepoot, Lenk/Zeh GbR, Derboven
"Miss Stollhamm" Bee Melody (V. Elevtron), Bes. Johannes Beerepoot, Stadland
16 HMS Merci (V. Snow RF), Bes. Meyer GbR, Butjadingen
Siegerauswahl alt: Alles elektrisch?
„Was Lünschens können, können wir auch!“ muss sich das Schauteam Beerepoot gedacht haben und sackte die Siegerauswahl alt komplett für sich ein. Unangefochten zeigte sich Bee Melody, die Electron-Tochter von ihrer besten Seite und wurde Siegerin alt. Stallgefährtin Hanna (V. Goldboy) besetzte den Reservesieg für sich.
Nicht zu vergessen: Auch der Titel der Eutersiegerin ging an Beerepoot. Und zwar für Bellarabi-Tochter Bee Walka.
Zu guter Letzt
Wer wird „Miss Stollhamm“? Die Siegerinnen stellten sich auf, Jürgen Hobbie ergriff das Mikro und ging gemessenen Schrittes auf seine Favoritin zu. „Es wurde bereits alles zu dieser Kuh in der Klasse und den Siegerauswahlen gesagt.“ fasste er norddeutsch-knapp und sachlich zusammen.
Nur ein kleiner Klaps, und schon konnte sich Marian Beerepoot freuen, hatte sie mit Bee Melody doch die neue „Miss Stollhamm“ am Halfter.
Das Siegerteam Weser-Milch Lünschen KG
Das Siegerteam Beerepoot
Bierdusche für die Sieger
Darlingo-Tochter Scarlett: Siegerin mittel
Reservesiegerin alt: Hanna (V. Goldboy), Bes. Johannes Beerepoot, Stadland
Monika (V. Sallas), Bes. von Deetzen GbR, Jade
Jungzüchterwettbewerb
Wenn der Tierschauverein Stollhamm ruft, antworten die ambitionierten Jungzüchter aus der Wesermarsch natürlich. Tabea Cramer aus Uplengen fiel das Amt der Preisrichterin zu und waltete gekonnt ihres Amtes.
Herzerwärmend waren wir immer die ersten Klassen der jüngsten Vorführer mit ihren Kälbern. Zwar war nicht zu jeder Zeit gänzlich klar, wer eigentlich wen durch den Ring führt, doch schlussendlich konnte alle Vorführer die Fragen zu den Fressgewohnheiten ihrer Kälber beantworten und gingen mit stolz geschwellter Brust und einer nagelneuen Super Soaker Wasserpistole aus dem Ring. Was will man mehr?
Deutlich mehr Anspruch wurde an die älteren Jungzüchter erhoben. Aufmerksames verhalten gegenüber der Richterin, zügiges Aufstellen, korrekte Halfterhaltung, als dies spielt mit hinein.
Am besten machte das bei den jungen Teilnehmern Lisa Meyer mit ihre, Avatar-Red Rind Roche. Sie wurde Siegerin jung. Collin Blankertz belegte hier mit Sir-Red-Tochter Hanouka den Reservesieg.
Bis in die Feinheiten musste alles bei den Jungzüchtern (geb. 1996-2007) stimmen. Am besten gelang dies Marian Beerepoot, die sich nicht einen Fehler erlaubte – weder in der Klasse, noch in der Siegerauswahl. Mit Rusty Red-Tochter Bee Kacy, das auch Sieger-Typtier wurde, erlangte sie den Siegertitel alt. Der Reservesieg ging an Antje Lünschen mit Kalenji-Tochte Gescha.
Sieger jung: Lisa Meyer und Reserve Collin Blankertz. Richterin: Tabea Cramer
Die erste Klasse war top gelaunt.
Vorführen ist schwerer als man denkt
Was passiert da hinten?
Jella Töllner lief außer Konkurrenz, dafür besonders flott.
Jannik Krutzsch brachte mit seinem Rind Farbe ins Spiel.